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GALICIEN PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Gerhard   
Donnerstag, 02. Juni 2011 16:42

01.02.03 JUNI 2011

Nur noch ca 20 km; ein schöner Tag, alle in Aufbruchstimmung. unterwegs retten wir ein Lamm aus einem Graben, die Herde bedankt sich in Formation. Heinrich ist etwas eigenartig (scheine ihn beleigt zu haben, weiss nicht womit).

Schließlich bringen uns die GELBEN PFEILE ans Ziel. Die Gelben Pfeile führten uns mal nach RECHTS, mal nach LINKS, hinauf und hinunter, manchmal im Kreis, manchmal zu einem Umweg, über Brücken und Staudämme, durch Bäche und Flüße, über Wiesen und Felder, durch den Wald, über Höhen, durch Schluchten, durch Dörfer, vorbei an Burgen, Klöstern  kleinen Kirchen und mächtigen Kathedralen. Immer konnten wir uns darauf verlassen, dass am Ende doch ein Bett zum Rasten, ein Tisch  mit einem Essen bereit stand. So waren die gelben Pfeile unsere verläßlichen Führer und Begleiter. Vielen Dank all denen die sich die grosse Mühe gemacht haben uns so diesen wunderschönen Weg zu zeigen.

In Santiago ist FESTTAG. An allen Ecken ist die Luft erfüllt mit Musik, überall Tanz und Gesang. Wir umarmen Jakobus, besuchen sein Grab und nehmen an der berührenden Pilgermesse teil. Abends schwingt das Weihrauchfaß.

Wir treffen auf Johanna und Traude (am grossen Platz), die vom Camino Francais kommen und voller Freude sind, voll mit dem Erlebten und tiefen Eindrücken. Ihr Weg wird noch bis Fisterra gehen, wir haben für Freitag bereits den Heimflug gebucht. Obwohl ich unterwegs sicher war, daß dies mein letzter Camino war, bin ich mir nun nicht mehr so sicher. Die Füße erholen sich und beginnen bereits wieder unruhig zu werden. Es ist doch beiendruckend wie weit man sich vom Alltag entfernen kann, leer werden um FREI zu werden für NEUE HERAUSFORDERUNGEN.

 

BUEN CAMINO

31. Mai 2011

Wir starten nicht zu früh, verlassen die Herberge mit den Mitpilgern. Frühstücken 1 km weiter in einer privaten Bar und Herberge und wissen nicht wie weit wir gehen wollen; nur keine Umwege. Ein Schritt vor den anderen. Die Füße schmerzen. Die Sonne drückt; keine Bar, kein Mittagessen, die Kräfte schwinden. Christine bestellt ein Mittagessen im Universum und siehe da: ein Wegweiser mit 100 m bis zum nächsten Gasthof. Wir werden köstlichst bewirtet (Schweins- und Rindsrippen, Bohnensuppe, Salat, Rotwein). Mit frischen Kräften geht es weiter. Nach wenigen Kilometern treffen wir wieder auf Heinrich, Chuck und die angekündigte "Blasen" Utte aus Koeln. Gemeinsam geht es weiter. Wir stossen auf aberwitzige Verkehrskonstrukte. Neue Nationalstraßen (neben der alten Straße), daneben neue Autobahnen. Alte Bahngleise (werden mit modernen Zügen bedient); eine Hochgeschwindigkeitsbahn vorwiegend auf Betonstelzen daneben (wer soll damit fahren zwischen Santiago und Zamora)?

In Ponte ULLA bleiben wir, neben dem Fluß und dem Schatten der neuen Bahnbrücke. Mit dem amerikanischen Augenarzt JOHN führen wir ein Gespräch über die verschiedenen Gesundheitssysteme in Amerika, Europa und Kanada.

Wir besprechen auch einige Probleme die am Camino auftauchen. Z.B. die spanische Sprache.

Ein Vorschlag zur Lösung dieses Problemes kommt von Chuck: Wenn Du nciht Spanisch kannst, sprich einfach LAUTER. Gute Idee, funktioniert.

30. Mai 2011

Die Sonne zeigt sich nur selten, Gewitterwoken hängen tief am Himmel, wir fürchten nun doch noch in einen Rgenschauer zu kommen. Das Glück bleibt uns hold, wir trocken. In der modernen großzügig angelegten offene Herberge lernen wir Volker, den Österreicher ohne Zehennägel kennen, er müht sich mit einem mindestens 25 kg schweren Rucksack ab, hält wacker durch und will bis zum Ende der Welt.

29.Mai 2011

Ein Bar für ein frühes Frühstück hat offen. Wir verlassen die Stadt über die alte Römerbrücke.Ein steiler Anstieg (schweißtreibend) führt aus der Stadt hinaus. Durch Waldwege und zwischen Gärten mit Kirschbäumen und deren reifen Früchten geht es bis nach CEA (Herberge in einem alten steinernen Gutshof). Kaum angekommen, beginnt ein Gewitter mit Blitz, Donner und Eis, der Weltuntergang scheint gekommen, wir bleiben im Trockenen. In der Woche davor hat ein Gewitterguß die Herberge knöcheltief überschwemmt. Wir lernen neuerlcih einen Österrreicher aus Breitenbrunn (nicht den ehemaligen Vizelandeshauptmann) kennen, dieser kennt Christa und kann sich wohl nur schmerzlich an sie erinnern (macht zumindest ein leidendes Gesicht).

28.Mai 2011

Wir lernen 2 weitere österreichische Pilger kennen. Franz den Pfarrer aus Scheibbs und den ehemaligen Bezirkshauptmann Berthold. Beide scheinen schon einige Pilgererfahrungen zu haben. Berthold hat Probleme mit dem Meniscus und lobt den Scheibbser Lungenfacharzt (Rudi) über allen Klee, da ihm dieser wegen einer Hausstauballergie den Umgang mit dem Staubsauger verboten hat. Wir essen auf Nr. 17 bei einer ältern Dame in einem provisorischen Lokal ein köstliches Menue und verbringen mit vollem Bauch eine unruhige Nacht.

Ein langer Tag (Marsch) wartet auf uns. Nachdem wir nach relativ kurzer Zeit im geplanten nächsten Etappenort angekommen sind, beschliessen wir weiterzugehen bis Ouriense. Ein Hollaender schließt sich uns an. Unter sengender Sonne schreiten mehr als 30 km  (mit reichlichen Pausen) bis nach Ouriense. Da die Herberge bereits um 22:00 schließt, das Europacupfinale jedoch darüber hinaus zu erwarten ist, suchen wir ein kleines Hotel. Wir schlendern durch die engen, verwinkelten alten Gassen, beobachten am Praza Major eine galicische Hochzeit, finden unseren "Schweizer" wieder, der hat uns Plätze vor dem TV reserviert. Pulpo und Piementos de Patron sowie der Weisswein schmecken vorzüglich.

Aktualisiert ( Sonntag, 12. Juni 2011 21:02 )
 
ueber die Roemerstrasse PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Gerhard   
Montag, 16. Mai 2011 18:08

27. Mai 2011

Wir steigen wieder steil hinauf in eine Heidelandschaft, folgen einen  kleinen Panormamaweg und beschliessen nur eine kleine Etappe zurückzulegen. In VILAR de BARRIO erwartet uns eine saubere, freundliche Herberge. Fast in einem Privathaushalt werden wir reichlich und köstlich bewirtet, der Preis ist im Verhältnis zum gebotenen  lächerlich. Wir verabschieden uns von Heinrich, den es noch weitere 14 Km weiter treibt, versprechen uns in Santiago wiederzusehen.

26. Mai 2011

Nach einem Frühstück in einem unerwartet früh geöffneten Cafe, steigen wir die Landstraße hinauf, entfliehen den Niederungen der Autobahn und Schnellstraße und finden uns wieder auf einen unerwarteten Höhenpanoramaweg. Zu beiden Seiten geht es steil hinab, niedrigwachsendes  blühendes Buschwerk. In den Tälern liegen die Nebel, über uns blauer strahlender Himmel, von Osten steigt die aufgehende Sonne über den zurückgelgten Pass. Vor uns in der Tiefe ein kleiner See aus dem sich der Nebel löst. Durch eher ärmliche Bergdörfer ziehen wir weiter.Die Wirtin in CAMPOBECERROS macht sich ob meiner Fußblasen und meines hinkenden Ganges große Sorgen um mein Fortkommen.Der Australier John beansprucht eine Ordinationsstunde (erzählt mir seine Krankengeschichte und daß der Camino ein Teil seiner Diabetestherapie sei), lassen mich meine quälenden Fußschmerzen vergessen. Ein Höhepunkt jagt den anderen. Die Büsche und Wiesen blühen mit voller Kraft. Am Ende des Tages, geht es steil bergab, an einer Raststelle erwarten uns Kirschbäume (reife Herzkirschen) und laden zum Konsum ein. In LAZA beziehn wir das vorbestellte Zimmer. Nach dem schmerzhaften ausziehen meiner Wanderschuhe und dem ablösen des xten Compeeds, komme ich mir wie meine eigenen Patienten vor. Unzählige Blasen, offene Stellen und Druckstellen(Fotodoku erfolgt). Die Socken kleben an der Haut und am Compeed, mit der Einlagesohle und dem Schuh; schwierig zu trennen. Fachmännisch werden meine Füße von Christine versorgt. Nach einer Dusche, werden wir im Dorf fürstlich bewirtet. Wir treffen wieder die Weggefährten der vergangen Tage (Volker aus Deutschland, John aus Australien, einen jungen Canadier - in Vorbereitung auf sein Priesteramt-das franzoesische Paar aus Lyon (Albert und Camie) ein Paar aus Spanien. Eine junge Kellnerin überrascht mit ausgezeichneten Englisch und Deutschkennissen, die Mutter verwöhnt kulinarisch.

25.05.2011

Das Frühstück ist ein Geschenk der freundlichen Belegschaft, wir werden herzlich verabschiedet. Wir finden sofort den richtigen Weg (den gelben Pfeilen sei DANK). Es beginnt ein unbeschreiblich schöner, wildromantischer Camino. Alpin anmutende Hohlwege, die Wasser stürtzen von allen Seiten auf den Weg, wir klettern über Steinwände, machen kleine Umwege um nicht von den "Fluten" mitgerissen zu werden. Vorbei an verlassenen bilderbuchartig anmutenden Bergdörfern,ab  LUBIAN geht es ins Tal. Von der Autobahn ist kein Ton zu höhren, die Eisenbahngleise kreuzen immer wieder unseren Weg. Kaum im Tal angelangt, geht es wieder steil bergauf; der nächste Pass wartet auf uns. A CANDA 1260 m. Nach dem  Aufstieg duch schattige Wege (Ginsterbüsche), alte Eichen und auch schon Kastanien, erwartet uns Galicien. Unter uns liegt ein sich öffnendes weites Tal, in der Ferne eine Bergwelt, über der sich Gewitterwolken zusammenbrauen. Sofort ändert sich das Landschaftsbild. Wir steigen duch ein weites Tal hinab, Findlinge wie im Waldviertel liegen in der Gengend herum, Ginster und blaurote Erika bedecken den Boden. Bei einer Rast (Salami und Brot) werden wir wieder von dem eigentllich vorausgeeilten Heinrich eingeholt (hat unterwegs eine Bar gefunden). Vorerst gemeinsam geht es über eine flacher werdende Schieferlandschaft mit Heideboden (Erika) weiter nach A GUDINA. Die Dörfer sind nun nicht mehr verlassen, werden von zurückgebliebenen Kleinbauern bewirtschaftet. Die Straßen sind sofort wieder mit Tierkot belegt. Morgens wird die einzige Kuh zum melken durch die Gassen, durch die Küche in  den Stall getrieben. Die Ziegen und Schafen leben neben dem Wohnzimmer, die Hühner im Vorraum. Aber die Menschen die wir hier treffen sind zufrieden. Viele ältere Menschen können hier deutsch, haben viele Jahre in Deutschlnad oder der Schwez gearbeitet. Die jungen Männer sind noch unterwegs, kommen nur 2x/Jahr nach Hause. Kurz vor dem Ziel, verliere ich Christine und Heinrich aus den Augen, da ich eine Abkürzung über eine Bar finde. A GUDIÑA ist ein trostloses Strassendorf, die Herberge etwas herabgekommen, das Herbergspublikum etwas versandelt (immer diese Fahrradpilger). Nach mühsamer Suche durch den Regen (der uns unterwegs noch verschont hat) finden wir doch noch ein nettes Restaurant. Danach erwartet uns eine Nacht mit Stallduft in der Herberge.

24.Mai 2011

Nach einem durch die freundliche Wirtin vorbereiteten Frühstück ("BACCANTES"), ziehen wir durch die gut erhaltene mittelalterliche Stadt PUEBLO, eine steile Strasse hinauf zur Burg. Die Gassen typisch spanisch mit maurischen Balkonen, steilen Stiegen und eindurcksvollen Hauseingängen. An der Burg angekommen müßen wir die steile Straße wieder zum Fluß Castro hinunter (der WEg führt wie immer über die Stadt (ein kleiner Umweg). Entlang einer Aulandschaft stapfen wir in die Richtung eines Passes den wir zu überwinden haben. Bald verlassen wir die nebeligen Niederungen der Au und steigen einen alpin anmutenden, von weißen und gelben Ginster umrahmten Hohlweg hinauf zum PADORNELO PASS (1360 m). Zuvor rasten wir noch in einem fast verlassenen Bergdorf (REQUEJO). Bis auf eine Bar und einer jungen und atraktiven Wirtin, um die sich die verblieben älteren Männer und müden Pilger scharen - die Bar ist zur gleichen Zeit auch das einzige Geschäft - wirkt der Ort wie fast alle Dörfer wie ausgestorben. Es scheinen alle Häuser verlassen, einige sind renoviert fürs Wochenende, blitzsauber, je weiter wir nach Norden kommen. Überall begleitet uns der Wahnsinn der neuen Autobahnen, zu 4/5 mit Fernlastern belegt. Daneben wird gerade die Trasse des neuen RAPIDO (Intercity) mit viel Aufwand angelegt. Wer soll damit fahren? wenn daneben der Gueterverkehr und Individualverkehr über die Gratisautobahn braust. Bald jedoch ist von den Schnellstraßen nichts mehr zu hören, wir steigen einen wildromantischen Hohlweg hinauf. stoßen auf Eisenbahngleise, verfehlen den angekündigten Tunnel (ein Abschneider) und erreichen die Passhoehe. Im Norden brauen sich schwarze Gewitterwolken über den unendlichen Horizont zusammen. Das vorbestellte Quartier weist sich als Schnellstrassen Motel neben einere stillgelegten Tankstelle. Wir sind zuerst etwas enttäuscht weil unromantisch. Der Empfang, die Bewirtung, das Essen und die Zimmer versöhnen jedoch schnell. Die Fenster sind schalldicht, Die Aussicht ist sensationell. Panoramafenster zeigen uns das morgige Ziel. Beim Abendessen genießen wir das Naturschauspiel eines spanischen Berggewitters (Fußfrei - Erste Reihe). Unser Schweizer Begleiter - Heinrich bestellt kennerhaft einen guten Wein, wir essen ROBO de TORO (ein gutes Rezept - müßen es uns merken).

23.05.2011

Ein harter Tag, ueber 40 Km Marsch. Es beginnt sehr stimmungsvoll. Über eine blau, gelb, weiss blühende Heidelandaschaft, geht es zuerst nach MOMBUEY (Frühstück in einer Bar), dann weiter über die Trasse der neuen Schnellbahn durch ein Naturschutzgebiet. Wieder begrenzen die Steinwände den Weg. Eichen Kastanien, Ginsterbüsche und immer wieder der wunderbar duftende Schmetterlingslavendel. In PALACIOS verabschieden wir uns von LUET (Hollaender) UND ALBERT (fRANZOSE) sehr herzlich und legen die restlichen 14 Km mühsam unter sengender Sonne durch überschwemmte Wege zurück. Nicht ohne uns noch vorher vom sogen. Höllenrelief in ORTEO de Sanabria inspirieren zu lassen (macht müde Pilgerbeine wieder munter). Völlig erschöpft gelangen wir nach PUEBLO de Sanabria. Hier erreicht uns die Nachricht daß Johanna und Traude Santiago am 2.06.2011 gemeinsam mit uns erreichen werden.

22. Entlang des RIO TERA mit seinen vielverzweigten Bewässerundskanälen geht es wieder weiter. In VILLR de FARFON, entsteht gerade durch ein südafrikanisches Missionskirchen Paar eine neue kleine wunderbare Herberge. Das Dorf selbst ist nahezu ausgestorben, es leben nur noch 2 alte Männer neben den Missionaren im Dorf. Das Lehmziegeldorf ist vom Zerfall bedroht, neues Leben tut gut. Nach einem labenden Kaffee, geht es über blühende Wiesen und steinbegrenzte Feldwege und einer Staumauer, weiter bis nach RIONEGRO wo ein altes Hospital in ein REFUGIO umgebaut wurde, sehr stimmungsvoll. Wir müßen unsere Plätze gegen "RADPILGER" verteidigen.

ALLES GUTE zum 60. Geburtstag lieber ERNSTL.

21.05.2011

Von Tabara wollen wir nach Calzadilla de Tera, wegen einiger sprachlicher Mßsverständnissen ist dort allerdings kein Quartier zu finden, wir beenden daher vorzeitig unseren Wandertag in CAMARZANA, nicht ohne vorher die älterste Jakobusskulptur als Pilger (11.Jhd.) in der wunderbaren romanischen Kirche von Santa  MARTA aufzusuchen. Wir lassen einem französischen "Fremdenlegionär" und seinen australischen "Vasallen" John den Vorrang zu einer kleinen Herberge.

20.05.2011

Bergauf und ab geht es im Sonnenaufgang durch einen Naturpark bis zu einer romanischen Brücke  über den Rio ESLA. Danach müßen wir etwas klettern und uns als Pfadfinder beweisen um wieder auf den rechten Weg zurückzufinden. Wuderschöne Ausblicke über den See, felsige Urlandschaft, üppige Vegetation. Ginster, Lavendel, Kamille duften neben dem Weg. Nach 27 Km kommen wir in TABARA an. Am Weg davor schliesst sich uns Volker an, der hat in Granja keinen Platz gefunden und ist ein etwas abseits liegendes HOSTAL ausgewichen. Hat eine schwere Erkankung überstanden und freundet sich mit uns an, hilft uns bei der Organisation eines Zimmers und unterhält uns beim Abendessen. In Tabara treffen wir auch einen Schweizer (Heinrich) wieder, den wir davor eigentlich für einen Südtiroler gehalten haben.Hektik macht sich breit, Zimmer und Herbergen werden vorgebucht, angeblich gibt es einige Hostals oder Herbergen nicht mehr. Böse Gerüchte machen die Runde.

19.05.2011

Immer kreuz und quer über die Schnellstraße geführt, entlang eines Stausees, ziehen wir an einer alten Festung vorbei bis GRANJA de Moruela, finden dort in der Herberberge neben einer BAR an der Schnellstrasse eine gutes Unterkommen (unsere baskischen lauten "Freunde" sind schon da). Spätankömmlinge werden auf Notbetten untergebracht, haben teilweise bis zu 42 km geleistet und in der Herberge davor keinen Platz gefunden. Völlig entnervt beschliessen Günther und einige andere Pilger bis ASTORGA die VIA del la Plata weiterzughen und ihr Glück auf einen anderen Camino zu versuchen. Dafür stoßen vom Camino Francais andere Wanderer dazu.

18.05.2011.00

Die Zeit eilt voran und wir müßen zwischen SALAMANKA und ZAMORA die SIEBENMEILENSTIEFEL (AUTOBUS) anziehen um nicht zu weit in Verzug zu kommen. Um 8Uhr werden wir aus dem Bus geladen und brauchen 90 MIn. bis wir aus dieser reizenden Stadt wieder hinaus auf den Camino finden. Unter der erbarmungslosen Sonne ziehen wir an diesem Tag über flaches Kulturland bis nach MONTAMATA, wo wir eine neue Pilgergruppe vorfinden, uns wieder neu anfreunden müßen. 5 Basken (manche bereits mit bis zu 17 xiger Caminoerfahrung), 5 Spanier, ein Franzose (70) und ein merkwürdiges Paar aus Frankreich (pfeifft bei schnarchenden Mitpilgern mitten in der Nacht),wir finden sie einige Tage und viele Km später wieder in Peublo de Sanabiria,kein Mensch weis wie die dorthingekommen sind (bei einer tägl Gehleistung von 16 km).

17.05.2011

Ausgiebige Diskussion zwischen Italien,  Frankreich, Spanien, Deutschland und Österreich, wie wohl der beste Reis zubereitet wird, sehr angeregtes Tischgespräch. Am nächsten Morgen schleichen wir uns an der am Sofa schlafenden Wirtin und ihrem Hund vorbei zum Ausgang. Bereits nach der ersten Kurve nach dem ersten Heugel, können wir SALAMANCA in einer Mulde eingebettet sehen. Wir wandern über ein sanft gewelltes eher flaches landwirtschaftliches Kulturland, bis wir schließlich vor den Toren einer der ersten großen Universitätsstädte der Welt stehen. Alles wird überragt von der mächtigen neuen Kathedrale. Ehrfürchtig  gehen wir über die alte Römerbrücke und steigen in die Altstadt. Sehr gepflegt und gut erhalten, hinter jeder Ecke eine neue alte Sehenswuerdigkeit. Gotik Romanik, Barock. Kirchen, Paläste.

Wir finden gleich ein Quartier, halten Siesta und erobrn die Stadt. Wir verabschieden uns von unseren Salzburger Wegbegleitern (Pedro und Jorge), die noch einen Tag bleiben wollen. Auch die Italiener die uns seit Sevilla begleiten, verlassen uns hier.

Montag 16. Mai 2001

Strahlender Sonnenaufgang in der Hochebene zwischen den schneebedeckten Bergen. Zur Halbzeit erreichen wir den vorerst höchsten Punkt unserer Wanderung den PICO de la DUENA 1200m . Ein kleines Gipfelkreuz mit einem atemberaubenden Rundumblick. Die üblichen Erinnerungsfotos gemacht, kleine Siesta und weiter gehts  an riesigen Landgütern (Stierzucht) vorbei über Feldwege bis nach SAN PEDRO de ROZADOS ca 22 Km vor Salamanca.

15. Mai 2011

Nach einem vorbereiteten Frühstück geht es weiter bergauf, bis wir nach 21 Km schönster Bergwanderung das Dörfchen FUENTERROBLE de Salvatierra in 900 Höhenmetern  erreichen. Eine urige Herberge im Pfarrhaus (von Padre Blas organisert, dient diese auch als Resozialisierungsstation) wartet auf uns. Wir können unsere müden Glieder ausstrecken und ausrasten. Die letzten Tage waren doch sehr ermüdend. Heute war es auch noch durch einen  eisigen Wind schaurig kalt, sadaß wir Weste und Anorack gar nicht ausgezogen haben. Nach einer ausgiebigen Aussprache mit unseren Pilgerfreunden, wurde in dieser Nacht auf ein neuerliches Blaskonzert verzichtet. Nach dem Pilgersegen durch Vater Blas, wurde die Nacht ruhig verbracht. 

14. Mai 2011

Vor Sonnenaufgang machen wir unser wieder auf die Socken. Nach einer kurzen Strecke auf einer Bergstraße, erreichen wir den Thermalbadeort BAÑOS de MONTMAYOR. Eine Stadt mit Thermalbädern alten Hotels aus einem anderen Jahrhundert und den typischen Kurgästen. Die Apotheke hat noch zu, meinen PIN Code für den Bankomat habe ich vergessen. So geht es weiter in die Berge. Wir überschreiten die Grenze nach Kastillien und erreichen nach 21 km das Bergdorf CALZADA de BeJAR  in 789 Höhenmeter mit 84 Einwohnern. In der Herberge haben wir schon am Vortag reserviert, wir haben also Platz in  unseren Stockbetten.Verpflegung wird von unseren Herbergseltern bereitgestellt (natürlich gegen Bezahlung).

Auch viele Radfahrer finden hier ihren Unterschlupf, denn kurz nach dem wir angekommen sind, entlädt sich ein heftiges Berggewitter. Wir werden diesmal nicht naß. In der Nacht entladen sich andere Gewitter; es wird gepfurzt was das Zeug hält, es gibt keine Hemmungen. 

13. Mai 2011

Über die ALTE Roemerstrasse "CALZADA ROMANA" und über CAÑADAS REALES uralten Viehtrieben geht es zuerst im kühlen Morgengrauen und dann im Schatten dahin; die Jahrhunderte fliegen nur so mit unseren Schritten dahin.Was haben diese alten Steine wohl schon alles erlebt, welche Dramen, welche Feste, welche Handel wurden hier abgewickelt. Wieviele Soldaten, wieviel Vieh wurde hier schon getrieben. Nach 20 km sehen wir ihn erstmals: den Stadtbogen, aufragen durch fast einen Urwald. schließlich erreichen wir die Ausgrabungen von CAPARRA  einer 74 nach Christus zur Stadt erhobenen Römersiedlung (Etappenstadt) Der 4 türige Stadtbogen mag wohl ein Beispiel für das Haidentor in Carnuntum gewesen sein, oder umgekehrt. Jedenfalls nutzen wir die Schatten des alten Gemäuers für eine Siesta. Danach schleppen wir uns mühsam in glühender Sonne (wir müßen wohl einen der Italiener im Rucksack haben - die sind immer vor uns am Ziehl ) die nächsten 20 Km bis nach ALDENUEVA del Camino. Ein kleiner Ort mit niedrigen alten Holz und Lehmhäusern und den typischen Arkadenvorbauten.

12. Mai 2011

Nach einem in der Bar servierten Frühstück geht es wieder im Sonnenaufgang weiter, bergauf, bergab, zwischen Gärten und Felder, auf Landstraßen und Feldwegen. Endlos die Steinmauern, immer wieder die Mohnblumen im Gegenlicht, wunderschön der Schmetterlingslavendel. Dazwischen gelbe und blaue Glockenblumen. Nach einer Bergwertung sehen wir schon unser halbes Etappenziel: die von einer mittelalterlichen Stadtmauer umgebene kleine Stadt GALISTEO, nur noch 5 Km. Doch gerade hier finden wir die richtige Abzweigung nicht und irren eineige Km in der glühenden Sonne entlang eines Bewässerungskanales herum bis wir die winzige Beschriftung an einem versperrten Tor - für Pilger erlaubt "Perigrinos o.k." erkennen. In Galisteo halten wir müde und ausgetrocknet eine kleine Mittagssiesta am Plaza Major. Danach machen wir uns auf die letzten 11 Km bis nach CARCABOSO zu pilgern. Die Sonne kennt kein Erbarmen, Schatten durch Alleebäume gibt es kaum. Nach 32 Km kommen wir fast gleichzeitig mit Peter und Georg beim vorbestellten Hotel (super) an. Die beiden Salzburger sind an der Abzweigung vorbei und dann weiter über den Bewässerungskanal und dessen Brücke und schliesslich querfeldein auch noch ans Ziel gekommen.

11.Mai.2011

Nach einem kargen Frühstück - die Frühaufsteher haben bereits die vorbereiteten Reserven geleert - machen wir uns noch vor Sonnenaufgang auf. Unsere schweren Beine heben die müden Glieder und Körper gleich einmal einige Höhenmeter aus den tiefen Schluchten des Stausees in eine Hochebene. Zur Belohnung gibt es einen wunderschoenen rotblauen Sonnenaufgang. Beim Blick zurück spiegelt der See in allen Regenbogenfarben. Wir ziehen vorbei an der Stadt Canaveral, frühstücken an den Stufen einer Kapelle gemeinsam mit einem Iren und einer Dänin, die Salzburger kommen auch schon nach. Danach geht es weiter über eine kleine Bergwertung durch Eichen und Olivengaerten, einem Bach entlang bis nach GRIMALDO, einem winzigen Dorf an der Strasse N630 (die uns noch lange Zeit begleitet). Die Herberge hat nur 10 Betten, wir 4 Österreicher finden nur noch Platz am Boden im Vorraum. Die Italiener haben wie bisher schon alles reserviert und belegt, sind besser organisiert als wir. Zwei der 4 Italiener begleiten uns nun schon seit Sevilla. In der Bar daneben gibt es reichlich Mittagessen und auch Abendessen, dazwischen ist reichlich Zeit für eine ausgiebige Siesta.

Aktualisiert ( Sonntag, 12. Juni 2011 22:15 )
 
Von Sevilla nach Fuente de Cantos PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Gerhard   
Dienstag, 03. Mai 2011 13:58

Am 27.April 2011 in Sevilla angekommen. Sevilla eine wunderbare Stadt vieler Kulturen und Epochen,  Sevilla ein Tor zur Entdeckung neuer Welten. Damals wie HEUTE.

Angekommen in Sevilla, in einer Bar niedergelassen, die Atmosphäre aufnehmen, angekommen sein. Die Menschen vorbeiziehen sehen, ein Bier geniessen, sich mit Tapas sättigen.

Eintauchen in die wunderbare spätgotische Kathedralerale, der 3.größten Kirche Europas.

Nach 2 Tagen bereit, hungrig für den Weg der vor uns liegt.

Am 29.04.2011 in den frühen Morgenstunden gehts los. Vorerst noch bei schönem Wetter, nicht zu heiß, schlendern wir entlang des Flußes, durch Felder und Wiesen (teilweise auch entlang der Autobahn) durch Italica bis zum ersten geplanten Etappenziel, das wir nach nur 22,5 Km bereits um 13:00 erreichen. Die  Herberge in Giullena direkt neben einem Sportplatz wirkt nicht einladend und da wir noch nicht müde sind, beschließen wir nach einer kleinen Labung mit Bocadillos bzw einem Salat, noch 17,5 Km anzuhängen.

Der Weg durch Oliven- und Eichengärten ist zwar schön, doch ziehen die ersten Wolken auf und es beginnt bald zu regnen (das kennen wir ja schon von 2008), so wird der Weg immer länger und länger, wir werden näßer und näßer. Die Schune von Christine sind zu klein, drücken und schmerzen, der Rucksack wird immer schwerer. Endlich kommen wir in CASTILBLANCO an, brauchen dirngend ein weiches, warmes Bett und ein heißes Bad. Wir verzichten daher gerne auf die Unterkunft in einem Refugio und nehmen ein Zimmer direkt neben dem Camino. In der Zwischenzeit regnet es Hunde und Katzen wie der Franzose sagt.

Mit dem Taxi werden wir zum Abendessen gebracht. Dabei lernen wir 4 Holländer kennen. 2 Wanderer, die schon viele Abschnitte vieler CAMINOS gegangen  sind und die nach Selbstbeschreibung den spanischen Rotwein trinken wie echte Italiener. Ein Pärchen ist mit den Fahrrädern unterwegs, auch schon mit reichlich CAMINO Erfahrung.

Am 30.4.2011 regnet es weiter, wir beschließen aber uns davon nicht abhalten zu lassen nach ALMEDEN de la Plata - durch eine Naturschutzgebiet - zu gehen. Der Weg ist mühsam, "er ziehte sich", immer wieder aufgelockert durch heftige Regengüsse. Völlig erschöpft, mit Blasen an den Füßen, erreichen wir ALMADEN. Die Herberge ist bereits ausgebucht, besetzt von Pilgern, die bei diesem Sauwetter mit dem TAXI gekommen sind - auch sehr fair. Wir finden jedoch ein schönes Zimmer in einem Gasthof und haben ein sehr gutes Abendessen.

Am 1.Mai 2011 haben wir nur einen kurzen Weg, 13,5 Km nach El Real de la Plata, kein Risiko, wir nehmen in Zimmer im "Hotel" Molina, müßen dieses aber mit 2 Belgiern teilen "aeltere" Herren die schon viele gemeinsame CAMINO Erfahrungen gesammelt haben. Und eines kann gesagt werden: Schnarchen können die Belgier.

Am 2.5.2011 geht s weitere 20,8 Km nach MONESTIRO das Zentrum des Iberischen Schinkens - über Stock und Stein, duch Eichengärten mit vielen schwarzen Schweinen, die Erzeuger des berühmten Iberischen Schinkens.

Auffällig ist, daß im Gegensatz zum Camino Francais hier viele Pilger bereits Erfahrung mit den verschiedensten Caminos haben, kaum Neulinge, kaum Frauen, kaum Jugendliche.

Am 3.5.2011 kein Regen, die Sonne versucht sich zu zeigen, der Morgennebel steigt aus den blühenden Wiesen, der CAMINO wie er sein soll. endlose Steinmäuerchen, kleine Felder, Eichengärten mit weidenden Kühen, Schweinen, Pferden. Dann plötzlich enden diese Kleingärten und die weiten Felder der EXTRAMADURA ergiessen sich über den endlosen Horizont, grünende und reifende Getreidefelder welchseln mit endlos blühenden Wiesenfeldern ab. Christine hat leider eine saftige Enteritis aufgerissen, die Schuhe drücken, die Knie schmerzen, die Kraft läßt nach, sodaß wir nach 21,3 Km in FUENTE de CANTOS ein sehr nettes Zimmer mit sauberen Betten und Bädern beziehen und und für die nächsten Tage ausrasten können. Wir haben nun nur noch 877,3 Km zurückzulegen.

Am heutigen Weg fanden sich erstmalig auch die ersten philsophischen Gedanken am Wegesrand. Durch die vielen verschiedenen Nationalitäten der "Pilger" und deren Schicksale und Lebensläufe inspiriert, laufen die Gedanken um eben diese einzelnen Standorte im Leben, darum wie jeder Einzelne sein Leben meistert, meistern muss, was er daraus macht. Ohne Rücksicht auf seine Herkunft, läuft das Leben ab, immer anders, immer verschieden. 

 

Aktualisiert ( Dienstag, 14. Juni 2011 22:25 )
 
ueber Merida nach Caceres PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Gerhard   
Dienstag, 10. Mai 2011 18:18

10.05.2011

Nach einem ausgezeichneten Frühstück im PARADOR, kommen wir heute leider erst um 09:00 auf die Piste. Die 32 km wirken unter einer gnadenlosen Sonne ohne Ende, Christine ist automatisiert. Vorbei an einem Stausee des TEJO ergattern wir mit der Hilfe der beiden Salzburger (Vorhut) die beiden letzten Betten in einer modernen Herberge am TAJO-STAUSEE. 

09.05.2011

Nach einer langen Nacht (Sperrstunde um 21:00) brechen wir um 07:00 Uhr auf. Wieder ein schöner Sonnenaufgang in den Olivengärten -Feldern. Nach ca. 38 Km und einer kurzweiligen Strecke, landen wir in CACERES mit maurischem mittelalterlichem völlig erhaltenem Stadtkern, beziehen dort ein PARADOR (ein Geschenk von Fredi Wolf). Nachdem wir neue Blasenpflaster besorgt und die alten Schuhe endlich nach Kasten geschickt haben, machen wir mit den Salzburgern die Altstadt unsicher. 

08.05.2011

Früh brechen wir auf nach ALCUSCAR, Helmuth gesteht uns, in der Nacht daraufgekommen zu sein, dasß wir 2008 wohl eine große BLONDE mitgehabt haben, mit der er sich länger unterhalten hat. Natürlich, wir haben uns vor MUXIA bei einer Schlachtplatte getroffen. 

Wieder mit schönem Sonnenaufgang, zwischen Weingärten, Eichenfeldern und hügeliger Landstrasse erreichen wir nach 19,7 Km das versprochene Kloster (Brüder kümmern sich dort um geistig und körperlich behinderte Menschen), beziehen Quartier und erforschen den Ort. Abends gibt es einen gemeinsamen Segen und Abendessen. Auch die Salzburger sind angekommen. Helmuth ist richtig gesprächig geworden und erzaehlt uns sein Schicksal (hat die 2.Frau durch Krebs verloren). Die 4 Italiener mit ihren Spagetti-Beinen  sind auch wieder da.

07.05.2011

Noch vor Sonnenaufgang machen wir uns auf den Weg. Mit Taschenlampen versuchen wir die gelben Pfeile oder die Muschel zu finden, um möglichst früh in MERIDA - einer alten RÖMISCHEN Zentralstadt zu sein. Viele Ruinen zeugen noch von der Geschichte. Wir haben dafür allerdings kaum einen Blick (wir haben ja die NOE Landesausstellung in Carnuntum) sondern warten nur darauf, daß ein richtiges SCHUHGESCHAEFT aufmacht. Christine ersteht neue Wanderschuhe - Groesse 42 - denn die alten NEUEN -41- sind entweder zu klein oder Christines Füße zu groß. Einige Blasen  unzählige Blasenpflaster verwendend, finden wir endlich halbwegs passendes Schuhwerk.

In einem kurzen Regenguß, geht es weiter über einen von Römern angelegten Stausee, durch kleinere Steineichengärten und durch einen Naturpark, bis nach ALJUCEN.

Übernachten dort in einer kleinen Herberg und auf Notbetten. Die Notbetten haben eine Überlänge, daß das Ende gerade bis zu meinen Waden geht. Die ganze Nacht heult der Cola Automat. Wir lernen aber eine Menge netter Leute kennen. Aus Irland, Dänemark, Australien, Belgien (von den beiden Schnarchern haben wir uns schon verabschiedet - einer davon war mit Stoma nach Rectum Ca vor 4 Jahren unterwegs). Wir treffen einen älteren mürrisch wirkenden Herrn - Helmuth  -, der uns irendwie bekannt vorkommt. Es gibt ein vergnügliches gemeinsames Abendessen und gemeinsames Wäsche waschen. 

06.05.2011

Nach einem Zimmerfrühstück geht es 27.2 Km nach TORREMEGIA, viel Zeit zum Nachdenken. Ist es wirklich die einzige mögliche Antwort der sogen. zivilisierten Welt, einen Aussenstehenden aus seinem Versteck zu bomben? Hat es damit ein ENDE, sind wir wieder die GUTEN? ist die WElt gerettet?

 Wir landen im Hotel Milenium, auf den ersten Blick hat es  eher wie ein Stundenhotel gewirkt. Beim Mittagessen treffen wir wieder die 2 Salzburger. 

05.05.2011

Nach einem Frühstück und einer Behandlung durch Christine, geht es mir heute besser,  wir starten los in  Richtung  Zafra. Neben dem Sonnenaufgang auf einem Feldweg, landen wir schließlich auf den Geleisen eines Verschubbahnhofes. ZAFRA selbs ist nett,typisches  spanisches Flair, Frühstück an der Plaza Espagna. Über Los Santos de Maimona und Almaza geht es über endlose Weinfelder (Bodenkultur mit beginnendem Anbau mittlerer Hochkultur) nach VILLAFRANCA de los Barros, die Herberge ist natürlich wieder voll - wir vermuten BUS und TAXI-Pilger. Unterschlupf finden wir in einem +++ Hotel um 50 EU.

Abends freunden wir uns mit 2 Salzburger Burschen an, aus Going, Es wird sich noch heraussrtellen, daß wir schon näheren Kontakt hatten.

04.05.2011 

Heute geht es mir nicht gut. Nach einem Abendmahl in einer wirklich schmuddeligen Spelunke - gemeinsam mit den beiden Belgiern, fühle ich mich nicht gut, mir ist übel, die Füße sind kaum zu bewegen, der Rucksack wird mit jedem Meter schwerer-ich glaube dass jemand Steine eingeladen hat.

Es geht über wunderschöne Wiesen und blühende Wëiden, wir müßen mehrere Bäche (mit ausgezogenen Schuhen) überqueren um schliesslcih nach nur 21,1 Km - völlig fertig - in PUEBLA de Sancho Perez anzukommen. Die Herberge liegt aber noch ca. 1000 m (1100 Schritte) ausserhalb des Ortes, an einer schönen Kapelle (BELEN) direkt hinter der Gallerie der Stierkampfarena. Wir schauen sozusagen beim Zähneptzen auf den Ort des Gescheehens. Es wird gerade alles fein gemacht für ein bevorstehendes Fest.

Aktualisiert ( Sonntag, 12. Juni 2011 22:40 )
 
VIA DE LA PLATA PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Gerhard   
Samstag, 23. April 2011 22:09

VIA DE LA PLATA

WIEDER UNTERWEGS: wir sind wieder auf dem Weg, dem CAMINO de la Plata

Unterwegs zurück zur Langsamkeit. Zeit haben, den Blick über den Horizont hinaus zu heben, gleichzeitig die Schönheiten am Wegesrand zu bemerken.            ABSTAND zur Hektik, zum Alltag zu gewinnen, sich aus den Verstrickungen der Kleinigkeiten zu befreien.

 

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